Thorsten Henger Vom Bus-Wäscher zum Manager

2. Oktober 2023

Vom Bus-Wäscher zum Manager

Wenn Thorsten Henger die Möglichkeit hätte, wieder ganz von vorne anzufangen, dann würde er es "genauso wieder" machen“, betont er und meint damit seine Berufswahl.

Seit 25 Jahren ist er Busfahrer – und – das ist in seinem Fall keine Floskel – mit Leib und Seele. Seine Leidenschaft für die Arbeit hinterm Lenkrad fing schon früh an. „Schon als Schüler habe ich hier geholfen, die Busse sauber zu machen“, erzählt der 47-Jährige. Der Seniorchef des Betriebs im Kreis Gütersloh (NRW), in dem Henger bis heute beschäftigt ist, brachte ihn auf die Idee, zunächst eine Ausbildung zum Mechatroniker zu machen. Gesagt, getan. Nach seiner Gesellenzeit schlug ihm ebendieser Chef dann vor, doch noch den Busführerschein zu machen. „Und ich habe es keine einzige Minute bereut.“

 

Seine erste eigene Tour wird er nie vergessen

Seine erste eigene Tour wird er nie vergessen: mit dem Doppeldecker nach München. „Fahrgäste und Fahrzeug haben es überstanden“, sagt Henger und lacht. Natürlich müsse die eigene Familie Verständnis aufbringen, wenn man am Wochenende arbeiten müsse. „In der Touristik geht es nicht anders.“ Wenn er nicht mal Linie oder mit dem Reisebus an den Gardasee oder nach Österreich – beides sind seine Lieblingstouren – fährt, managt er den Fuhrpark des Unternehmens. Henger: „Ich finde, ich habe eine ganz ordentliche Karriere hingelegt.“

 

DER BUSSEKTOR WÄCHST

Die Branche boomt: Dadurch, dass der Bus eines der umweltfreundlichsten Verkehrsmittel und einer der wichtigsten Bausteine für die Verkehrswende überhaupt ist, wird der nachhaltige öffentliche Personenverkehr mit Bussen weiter wachsen – damit Pkw von den Straßen verschwinden können. Mit anderen Worten: Wir brauchen in Deutschland noch viel mehr Busfahrerinnen und Busfahrer, damit die geplante Verkehrswende Realität werden kann.

 

DIE NACHFRAGE NIMMT ZU

Dieser Trend spiegelt sich auch in den aktuellen Umfrage-Ergebnissen des bdo. Bereits heute besteht in 94% der Unternehmen ein akuter Fahrpersonalmangel. Zusätzlich fehlen Fachkräfte u.a. in den Bereichen Werkstatt (70%) und Verwaltung (24%).